Anhang: Exkurs Kommunikation

Die Erfolgsfaktoren guter Kommunikation

Was ist strategische Kommunikation, und was muss bei Krisenkommunikation beachtet werden? Was sind die Kennzeichen guter Gespräche, und welche grundlegenden Aspekte von Kommunikation fördern Konflikte? Und welche sind die grundlegenden Erfolgsfaktoren im Marketing und PR - sind digitale Instrumente automatisch das Allheilmittel? Und warum - abgewandelt - dieselben Gesetzmäßigkeiten auch auf persönlicher Ebene in der Kommunikation beim persönlichen Krisen- und Konfliktmanagement wichtig sind.

Von Christian Minutilli, Update 2024

1. Was ist strategische Kommunikation?

Im Rahmen strategischer Kommunikation sind eine zielorientierte Vorgangsweise und operative Umsetzung entscheidend. Das heisst, Kommunikationsmaßnahmen müssen zielgruppenspezifisch, kontinuierlich, konsistent, konsequent und selbstverständlich auch kompetent umgesetzt werden.

Strategische Kommunikation kann auch ein entscheidender Erfolgsfaktor auf persönlicher Ebene im Rahmen von Konflikten, aber auch auf Organisationsebene bei Change Management sein. Auch im Bereich Führung und Leadership sind Kommunikationskompetenzen und Gesprächsführung zentral.

Gerade angesichts akuter Herausforderungen ist es daher umso wichtiger, die eigene Kommunikation oder Kommunikationsmaßnahmen ganzheitlich und gezielt zu planen, und pro-aktiv vorzugehen. Dies gilt gleichermaßen für die Kommunikation von Einzelpersonen, Führungskräften, und für Organisationen bzw. Unternehmen.

Phänomen: “In our overcommunicated society, the paradox is that nothing is more important than communication.“, schreiben Al Ries and Jack Trout in ihrem Bestseller „Positioning“.

2. Was muss speziell bei Krisenkommunikation beachtet werden?

Bei Krisenkommunikation müssen Kommunikationsmaßnahmen präventiv-vorausschauend, pro-aktiv und bei Bedarf flexibel und kurzfristig reaktiv durchgeführt werden. Voraussetzung ist, dass die Basics der Kommunikation vorhanden sind und passen. Zunächst einfach nur abzuwarten ist, obwohl oft praktiziert, in der Regel keine gute Option. Weder für Unternehmen, Organisationen oder Einzelpersonen und Führungskräfte.

Denn: Man kann nicht „nicht kommunizieren“, wie Watzlawik postuliert hat.

3. Warum kann Kommunikation zu Konflikten führen?

Aus fachlicher Sicht kann Kommunikation komplementär oder symmetrisch stattfinden, und damit auch andere Botschaften wie z.B. über den Status, Rollen und Erwartungen ("unausgesprochen") transportieren. Konflikte zeichnen sich gerade auch dadurch aus, dass die Frage nach der Aktion und Reaktion uneinheitlich bewertet wird. Verschiedenste Kommunikationsstile (vgl. von Thun) sind festmachbar, und oft hängen sie mit gewissen Persönlichkeitsstrukturen zusammen. Oft werden „Ersatzdiskussionen“ geführt, wo man um den sprichwörtlichen heissen Brei herumredet und eventuell bestehende ungelöste Konflikte noch weiter anheizt und, wie man sagt, zu keinem Ergebnis kommt.

4. Was ist das Kennzeichen guter Gespräche?

Gute Gespräche sind klar, zieldienlich und berücksichtigen die Grundgesetzmäßigkeiten der Kommunikation. Sie sind, frei nach Weber, eine Form der sozialen Interaktion, die mitunter sehr komplex sein kann. Gute Gespräche finden auch in der passenden Gesprächsmethode ihren Ausdruck. Und jede Methode bedarf wiederum gewisser Fertigkeiten. Beispielsweise hilft die sogenannte emotionale Intelligenz (Goleman), mit Konflikten oder schwierigen Gesprächen bewusster umzugehen. Aufmerksam zuzuhören (vgl. Rogers), Achtsamkeit, oder mit den Gefühlen anderer umgehen zu können fördert, sofern gewünscht, auch eine „gewaltfreie“ Kommunikation (GFK, Rosenberg), die es ermöglicht, konstruktives Feedback oder sachliche, ergebnisorientierte Diskussionen zu führen.

Umso wichtiger ist es, sich z.B. auf schwierige Gespräche gezielt vorzubereiten, um bewusster kommunizieren zu können.

„Erfolgreiche“ Kommunikation und Konfliktmanagement berücksichtigt u.a. auch das soziokulturelle und politische Umfeld - und natürlich vor allem „politics“, also einschlägige Prozesse, die in realiter auch in vielen Organisationen stattfinden - eben nicht nur in der Politik.

5. Exkurs Marketing und PR:
Welche sind die grundlegenden Erfolgsfaktoren von Kommunikation im Marketing?

Im beruflichen Bereich haben strategische, also gezielte Kommunikation und Marketingmaßnahmen, immer schon auf die eine oder andere Art stattgefunden. Allerdings bleiben trotz grundlegender aktueller Trends und deren Folgen – wie z.B. Digitalisierung, Globalisierung, etc. - die grundlegenden Erfolgsfaktoren von Kommunikation und Marketing bzw. strategischer PR weiterhin gültig. Auch in der neuen VUKA-Welt, die von Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität geprägt ist. Beispielsweise auch beim Konfliktmanagement, bei Verhandlungen, im Rahmen von Change Management oder bei der Frage nach dem Wettbewerbsvorteilen. U.a. haben sich die konkreten Methoden, technischen Möglichkeiten und Kommunikationskanäle - und damit im Zusammenhang stehende Erwartungen von Kunden und anderen Stakeholdern - verändert und erweitert. Das heißt, digitale Instrumente und dahingehende Chancen (aber auch Limitationen und Herausforderungen) müssen berücksichtigt werden. Allerdings müssen Kommunikations- und Marketingsmaßnahmen auch weiterhin kontinuierlich, konsistent, konsequent und selbstverständlich auch kompetent umgesetzt werden. Im Marketing spricht man in diesem Zusammenhang u.a. auch von empfängerorientierter Kommunikation (inkl. Emotionen), Relevanz der Angebote, Erwartungsmanagement, Bedienung aller Customer-Touchpoints und wertorientiertem Kundenmanagement.

Sind digitale Instrumente das Allheilmittel?

Nein. Rein transaktional orientiertes Marketing ist je nach Branche meist nicht mehr zeitgemäß, aber auch digitale Instrumente (Stichwort Netzwerkkommunikation) sind nicht automatisch das Allheilmittel und schon gar nicht ein Ersatz für eine klare Strategie und Taktik.
Es ist daher aus meiner Sicht (auch weiterhin) grundlegend wichtig, die strategische Ausrichtung und operative Umsetzung von Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen im Sinne angestrebter Ziele sicherzustellen, indem eine klare Markenpositionierung bezogen auf sämtliche Funktionen und Ebenen der Marke konsequent und kontinuierlich vermittelt werden - sowohl extern als auch intern. Kurz: Für die Markensteuerung ist eine zielgerichtete Kommunikationssteuerung zentral. Gute PR ist auch weiterhin per definitionem strategisch und kontextbezogen.

6. Fazit persönliche Ebene:
Gute Kommunikation ist ein entscheidender Erfolgsfaktor!

Dies gilt abgewandelt auch auf persönlicher Ebene für die Eigenpositionierung und persönliches Konfliktmanagement - gerade auch bei akuten Herausforderungen (z.B. als schwierig wahrgenommene Personen und Gespräche oder Situationen) im (beruflichen) Kontext und unter besonderer Berücksichtigung von "politics". Wie bereits oben angeführt, ist professionelle Kommunikation ein entscheidender Erfolgsfaktor - auch bei Konflikten und Krisen im Rahmen von Konfliktmanagement und Krisenkommunikation, wo es meist um eine zeitkritische - und gleichzeitig gezielte - Umsetzung geht, um (weiteren) Schaden abzuwehren.

Es gilt auch hier: “In our overcommunicated society, the paradox is that nothing is more important than communication.“ So gesehen ist gute Kommunikation per se der Erfolgsfaktor in vielen Bereichen des täglichen Lebens. Als Privatperson und als entscheidender Erfolgsfaktor im Beruf. Nicht nur für Personen in Leitungsfunktionen und in exponierten Entscheidungspositionen.

Weitere Informationen zu Fortbildungen, Workshops, Analysen und Kommunikationsberatung unter:

E-Mail: Kommunikationscoaching
Telefon: +43 699 10385152
home/nach oben scrollen